Fairtrade Bälle für Flüchtlingskinder
Vor einem Jahr hatte die Eine-Welt-Gruppe Gröbenzell zwei Fairtrade-Bälle für eine Ballnähaktion beim Gröbenzeller Sporttag angeschafft. Kinder konnten dabei selbst ausprobieren, wie aufwändig und mühsam das Nähen eines Lederballs ist. Die Bälle dienten als Anschauungsmaterial und schlugen die Brücke zum Fairen Handel. Jetzt haben die beiden Bälle – ein Fußball und ein Kinderball – eine neue Bestimmung gefunden. Beim Tansania-Fest, dem Sommerfest der evangelischen Kirche, wurden sie an zwei syrische Flüchtlingskinder übergeben. Der 15jährige Youssef und seine kleine Schwester Nada leben seit Dezember letzten Jahres zusammen mit ihrer Familie in Gröbenzell.
Der Fußball ging an Youssef, der mittlerweile regelmäßig bei der Fußballabteilung des 1. SC Gröbenzell trainiert. Die Gröbenzeller Fairtrade-Steuerungsgruppe will mit dem Thema Sportbälle im nächsten Jahr einen neuen Schwerpunkt setzen. Als Vorbild gilt hier die Stadt München. Dort hat der Stadtrat beschlossen, dass genähte Bälle für den Schulsport nur mit Zertifikat aus Fairem Handel gekauft werden sollen. In Gröbenzell sind es neben den Kindergärten und Schulen auch die Vereine, mit welchen gemeinsam nach Wegen gesucht werden soll, wo immer möglich auf Fairtrade-Bälle umzusteigen. Die Bälle für Youssef und Nada stammen aus einer Ballfabrik aus Sialkot in Pakistan. Die Näherinnen und Näher erhalten dort 23-50% höhere Stücklöhne. Eine Fairhandels-Prämie von 16% ermöglicht die Finanzierung eigener Projekte wie beispielsweise den Aufbau eines Dorfladens. Kostenlose Gesundheitsversorgung sowie Schulstipendien bieten soziale Absicherung und eine Zukunftsperspektive, die ohne den Fairen Handel für die meisten Menschen in den Ballfabriken Pakistans unerreichbar ist